Goldene Ehrennadel des BDP für Eva Jaeggi
Für herausragende Verdienste um den Berufsstand der Psychologen/innen hat
der Vorstand des BDP die bekannte Psychologin und Psychotherapeutin Prof. Dr.
Eva Jaeggi mit der Goldenen Ehrennadel des Verbandes ausgezeichnet. BDP-Präsidentin
Carola Brücher-Albers nahm die Ehrung in Anwesenheit von Vertretern der
Berliner Akademie für Psychotherapie (BAP), der Psychologischen Hochschule
Berlin und der Bundesgeschäftsstelle des BDP am 15. Dezember im Haus der
Psychologie vor. Eva Jaeggi habe wesentlich zur Weiterentwicklung psychologischer,
insbesondere tiefenpsychologischer Ansätze beigetragen und diese dank ihrer
teils populären Publikationen auch außerhalb der Fachöffentlichkeit
bekannt gemacht, erklärte Brücher-Albers zur Begründung für
die Auszeichnung. Zudem habe Jaeggi maßgeblich an der Entwicklung einer
eigenständigen tiefenpsychologisch fundierten Ausbildung für Psychotherapeuten/innen
mitgewirkt und die Deutsche Psychologen Akademie beim Aufbau der Berliner Akademie
für Psychotherapie und der Psychologischen Hochschule Berlin in nachhaltiger
Weise unterstützt.
BDP: Erhebung von Beschäftigtendaten nur Psychologen anvertrauen
In einer allen Fraktionen des Deutschen Bundestages zugeleiteten Stellungnahme
hat der BDP begrüßt, dass der Gesetzgeber den Schutz von Beschäftigtendaten,
insbesondere auch in Bezug auf Eignungstests, konkretisieren will (Gesetzentwurf
zur Regelung des Beschäftigtendatenschutzes Drs-Nr. 535/10). Für bedenklich
erklärt der BDP allerdings die in dem Gesetzentwurf vorgesehene Regelung,
die Mitteilung des Ergebnisses von Eignungstests an den Arbeitgeber explizit
nur für den Fall auf Eignung bzw. Nichteignung zu beschränken, dass
die Tests „ganz oder teilweise durch Personen durchzuführen (sind),
die einer beruflichen Schweigepflicht unterliegen“. Dazu der BDP: Diese
Formulierung „unterstellt unzutreffend, dass nur bei psychologischen Eignungstests,
die von Angehörigen schweigeverpflichteter Berufe durchgeführt werden,
sensible Daten bei den Beschäftigten/Bewerbern erhoben werden, die in Hinblick
auf die Weitergabe an den Arbeitgeber eingeschränkt werden sollen.“
Die Schutzbedürftigkeit der Daten sei grundsätzlich unabhängig
davon zu betrachten, ob der Durchführende der Erhebung der strafbewehrten
Schweigepflicht unterliegt. Nach derzeitigem Entwurfsstand drohe die Regelung
sogar zu einem Verdrängungswettbewerb zu führen, bei dem Dienstleister
in den Vordergrund treten, deren Qualifikation für die psychologische Eignungsdiagnostik
gerade fraglich ist, befürchtet der BDP. Denn die Arbeitgeberseite werde
typischerweise ihr Interesse nach mehr Informationen befriedigen wollen. Der
BDP schlägt deshalb vor, die Datenerhebung in Form psychologischer Untersuchungen
ausschließlich Psychologen vorzubehalten. Der BDP hat die Stellungnahme
auf seiner Website veröffentlicht unter www.bdp-verband.de/bdp/politik/2010/101130_datenschutz.html.
Bislang hat nur die SPD-Fraktion reagiert und deren Berücksichtigung bei
den weiteren Beratungen ihrerseits in Aussicht gestellt.
Gesellschaftliche Trends und Zukunftsperspektiven der Psychologie
Am 10. Dezember ging es im Haus der Psychologie in Berlin um die Zukunftsperspektiven
der Disziplin. Bei einer gemeinsamen Veranstaltung der BDP-Landesgruppe Berlin-Brandenburg
und der Psychologischen Hochschule Berlin gab es Impulsreferate zu gesellschaftlichen
Trends allgemeiner Art wie Globalisierung, demographischer Wandel, Ressourcenknappheit
u.a. sowie zu Trends innerhalb der Psychologie und in deren einzelnen Arbeitsfeldern.
Darüber hinaus widmeten sich vier Referate den Arbeitsbereichen Schule,
Wirtschaft, psychotherapeutische Versorgung und Polizei (Programm: www.bdp-bb.de/forum2010.shtml).
Die zahlreich erschienenen Teilnehmer waren eingeladen, in den Pausen an einem
„Brainwalking“ teilzunehmen und ihre Gedanken und Anregungen auf
den nach Themen gegliederten Postern zu formulieren. Während die Zukunftsaussichten
für Psychologie als positiv eingeschätzt wurden, musste auch auf negative
Entwicklungen, wie die bestehende Unterversorgung in den Bereichen Psychotherapie
und Schulpsychologie deutlich hingewiesen werden. Da nach der Föderalismusreform
die Ausgestaltung der Bildungsförderung ausschließlich Sache der Bundesländer
ist, kam die Diskussion zu dem Ergebnis, bei den Landtagswahlen im nächsten
Jahr eine deutliche Erhöhung der Anzahl von Schulpsychologen zu fordern.
Detaillierte Informationen zu der im europäischen und internationalen Vergleich
sehr schlechten Lage der Schulpsychologie in Deutschland insgesamt und in den
Bundesländern hat die Sektion Schulpsychologie dokumentiert unter: www.bdp-schulpsychologie.de/backstage2/sps/documentpool/2010/2010_versorgungszahlen_schulpsychologie.pdf
BDP-Vize Pota: Rösler sieht im Gesundheitswesen die alte Hierarchie
Im Gesundheitswesen haben Berufsgruppen wie Psychologen oder Psychologische Psychotherapeuten
für Bundesgesundheitsminister Philipp Rösler im Vergleich zur Ärzteschaft
nur nachrangige Bedeutung, da letztere seiner Meinung nach eine besondere Verantwortung
für eine bessere Versorgung tragen. Diesen Eindruck gewann BDP-Vizepräsident
Laszlo Pota, als er kürzlich beim Herbstempfang der Drogenbeauftragten der
Bundesregierung, Mechthild Dyckmans, ein Gespräch mit Minister Rösler
führen konnte. Dessen Neigung zur „Vermedizinalisierung“ spricht
für Pota auch aus seiner Antwort auf die Frage nach der Novellierung des
Psychotherapeutengesetzes: Man sei noch in der Forschungs- und Erhebungsphase,
wenn alle Daten und Vorschläge ausgewertet sind, werde es sicherlich angemessene
Lösungen nach modernstem medizinischen Wissen geben. Zu Beginn ihres Empfangs
hob Frau Dykmans hervor, dass die von Sucht betroffenen Kinder und Jugendlichen
immer jünger werden und sie sich von den Erwachsenen deutlich mehr Vorbildfunktion
wünscht. Eine bessere Finanzierung forderte sie insbesondere für Präventions-Projekte,
in denen selbst betroffene Jugendliche in Schulen und Freizeitheimen andere abhalten
und warnen sollen.
Deutscher Psychologie-Preis: Jury hochkarätig ergänzt
Wie im BDP-Newsletter bereits mehrfach berichtet, haben die ausrichtenden Verbände
für den Deutschen Psychologie Preis eine Reihe von Neuerungen vorgenommen,
die zu einer besseren Wahrnehmung der Auszeichnung in der Öffentlichkeit
führen sollen. So wurde das Preisgeld auf 20 000 Euro erhöht, die Preisverleihung
wird zukünftig in einen wissenschaftlichen und einen öffentlichen Teil
unterteilt und als fester Veranstaltungsort konnte der Leibnitzsaal der Berlin-Brandenburgischen
Akademie der Wissenschaften (BBAW) in Berlin gewonnen werden. Überdies ist
es nun gelungen, die Jury aus den Präsidenten der ausrichtenden Verbände
- Dipl.-Psych. Sabine Siegl (BDP), Prof. Dr. Rainer Richter (Bundespsychotherapeutenkammer),
Prof. Dr. Wolfgang Fiegenbaum (Chistoph-Dornier-Stiftung) und Prof. Dr. Peter
A. Frensch (Deutsche Gesellschaft für Psychologie) - um zwei renommierte
externe Mitglieder zu erweitern. Es handelt sich um Gert Scobel, den Leiter des
Programmbereichs Wissen sowie der Redaktion „scobel“ beim Fernsehsender
3sat (Kurzbiographie unter www.3sat.de/page/?source=/scobel/120498/index.html)
sowie um Prof. Dr. Dr. Günter Stock, den Präsidenten der Berlin-Brandenburgischen
Akademie der Wissenschaften (www.bbaw.de/die-akademie/mitglieder/alphabetische-sortierung/1433).
Sie wirken bereits an der Auswahl des Preisträgers für 2011 mit, dem
der Deutsche Psychologie Preis erstmals unter den neuen Rahmenbedingungen am
25. Oktober 2011
überreicht werden wird.
Förderverein für Psychologische Hochschule Berlin
Mit dem Ziel, die Psychologische Hochschule Berlin (PHB) in ihrer praxisbezogenen
Lehre, Forschung und Weiterbildung zu fördern, wurde am 10.12.2010 im Haus
der Psychologie in Berlin die Gründung des Vereins der „Freunde und
Förderer der Psychologischen Hochschule Berlin e.V.“ beschlossen.
Der Verein will sich zur Aufgabe machen, die Ausbildung kompetenten Nachwuchses
zu unterstützen, die Beziehungen zwischen Praxis und Hochschule zu vertiefen
und der PHB bei der Wahrnehmung ihrer Interessen in der Öffentlichkeit behilflich
zu sein. Den Vorsitz des zukünftigen Vereins übernimmt Dr. Ulrich Winterfeld,
Stellvertreter wird Dr. Steffen Dauer. Weitere Vorstandsmitglieder sind Dr. Günter
Koch und Dr. Günter Gödde. Mitglied des Vereins kann dann jede natürliche
und juristische Person werden, Interessenten wenden sich per E-Mail an foerderverein@psychologische-hochschule.de
Umfrage zur Masterausbildung ausgewertet
Mit dem Wintersemester 2010/2011 startete an den deutschen Unis eine Welle von
insgesamt 17 psychologischen Master-of-Science-Studiengängen. Ab dem WS
2011/2012 werden 34 von 46 Instituten den Master eingeführt haben. Dies
ergab eine Umfrage der Deutschen Gesellschaft für Psychologie (DGPs) zur
Master- und Doktorandenausbildung. Ein weiteres Ergebnis: Es wird voraussichtlich
relativ wenige Bachelor-of-Sience-Absolventen geben, die auf den Arbeitsmarkt
streben. Alle Ergebnisse sind zu finden unter www.dgps.de/_download/2010/Bericht_Masterumfrage_Web.pdf
W issenschaftliche Umfrage zur Trauerintervention gestartet
Trauerintervention ist in Deutschland ein relativ junges und schwer überschaubares
Tätigkeitsfeld. Um mehr über die Praxis und die aktuelle Situation
zu erfahren, sucht Professor Dr. Joachim Wittkowski (Würzburg) für
eine wissenschaftliche Umfrage Personen, die auf dem Gebiet zum Beispiel in Form
der Trauerbegleitung oder -therapie tätig sind. Im Fokus der Umfrage steht
die Arbeit mit Menschen, die eine Bezugsperson durch den Tod verloren haben und
trauern. Der Zeitaufwand für die Beantwortung der Fragen beträgt ca.
10 Minuten. Die Teilnahme ist anonym. Unter folgendem Link geht es zur Umfrage.
Als Zugangsschlüssel dient der Code 2442. www.research-forum.de/limesurvey/index.php?sid=85799&lang=de
Nur die Liebe zählt: Audi überholt SAAB
Nach Jahren auf dem zweiten Rang hat Audi jetzt die schwedische Automarke SAAB
überholt – zumindest in den Herzen der Fahrer. Das hat eine Analyse
des Images als wichtigstem Pfund der Automarken durch Psychologen der Uni Bochum
um Dr. Rüdiger Hossiep ergeben. Um die Leidenschaft zu untersuchen, mit
der Autofahrer ihr Fahrzeug lieben, analysierten die Psychologen die Beiträge
im Online-Forum
„Motor-Talk“. Die Stichprobe der Untersuchung ist mit mehr als 1,7
Millionen
„Probanden“ enorm. Anhand der Analyse und der Daten des Kraftfahrtbundesamtes
über die Anzahl der jeweils zugelassenen Fahrzeuge jeder Marke berechnet
das Projektteam Testentwicklung dann einen so genannten Involvement-Index, der
das Engagement der Nutzer in den Foren in Relation zu der Zulassungsstärke
der Marken in Deutschland setzt. Erstmals überholte Audi im Jahr 2010 die
Marke SAAB, die jetzt den zweiten Rang belegt. Volvo befindet sich unverändert
auf Rang drei.
„Diese Spitzenplätze in den Herzen der Fahrer sind mit Grund dafür,
dass es diese beiden krisengeschüttelten Marken überhaupt noch gibt“,
meint Hossiep. „Die treue Liebe der Autofahrer macht den Wert der Marken
aus.“ Daihatsu, Nissan und Seat bilden die Schlusslichter der Tabelle.
Mehr Info unter aktuell.ruhr-uni-bochum.de/pm2010/pm00406.html.de
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